Mittwoch, 6. Februar 2013

(K)eins

Schnell! Schnell, die Decke weg. Tu die verdammte Decke weg! Den Bauch, zeig mir deinen Waschbrettbauch! Nur den Bauch. Nicht! Nein, lass’ das Shirt noch an. Nur den Bauch will ich sehen. Der Hammer. Macht mich an. Bin ganz hart. … Komm, fester. Ja! Gut. Ich bin scharf auf dich. Ich will dich. Jetzt. Hier. Du bist ganz heiß. Jesus, dieses Waschbrett. Spürst du mich? Ja? Spür’, wie ich glühe? Ich sehe dich an. Ich will mehr. Alles. Dich. Zieh’ das Shirt aus. Ja so! Halt! Lass’ die Arme da liegen. Ich will dich. Und ich will dich sehen. Will dich sehen. Unter mir. Jetzt. Waschbrett. Busen. Arme. Muskulös. Dein Gesicht. Du. Du. Du. Du. Schnell, dreh’ dich auf die Seite. Wie immer. Komm. So. Ja. Ich spüre dich. So hast du es gern. Gern hast. Du. Komm. Ich will dich hören. Ich höre dich nicht. Jetzt. Ja. Ja. Ja. Für dich. Ein Wahnsinn. Und zurück. Komm’ zurück. Auf den Rücken. Schnell. Ich heiß. Du heiß. Bauch. Waschbrett. Körper. Du. Ich. Ganz nah. Ineinander. Sieh’ mich an. Glut. Heftig. Takt. Schnell. Schneller. Ich. Du. Du. Ich. Wir. Eins. Eins … eins ……… eins …………………..eins. !

Stattdessen liegt Paula nur da. Sie hat sich steif gemacht wie ein kleines Kind, wenn es von Fremden auf den Arm genommen wird. Ich verharre. Meine Hand liegt auf ihrem Waschbrett.

2 Kommentare:

  1. Vielleicht wird es einmal Zeit darüber nachzudenken, dass Frauen nicht nur entspannt sein müssen, um mehr geben zu können (während es nach mancher Meinung bei Männern andersherum ist), sondern auch, dass Frauen Nähe brauchen, um mehr geben zu können, während es meiner Meinung nach bei Männern eher andersherum ist...
    und wer sich selbst nicht nah ist, kann es auch nicht zu anderen sein. Aber andersherum funktioniert es: nähert man(n) sich liebevoll, geduldig und vorsichtig, kann frau sich auch wieder diesen Gefühlen (und sich selbst) nähern...

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  2. Ich bin absolut deiner Meinung. Der Kernsatz deines Kommentars ist: "... und wer sich selbst nicht nah ist, kann es auch nicht zu anderen sein." Das ist ja genau das Problem. Es dreht sich letztendlich (immer?) um die Frage, wo bleibt der Partner? Sicher macht es keinen Sinn, eine Strichliste zu machen, wer, wann, was wollte. Schon gar nicht bei Depressionspatienten. Es ist m. E. dennoch legitim, dass man(n) es manchmal körperorientiert, schnell und heftig möchte. (Frauen ja übrigens auch, oder?) Dass sich dann in der entsprechenden Situation ein Konflikt ergibt, liegt auf der Hand (oder "in" der Hand). Und: Kopfkino haben und Kopfkino ausleben sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Solange ich meine Kopfkinofilme für mich behalte - z. B. weil ihre die Körpersprache schon eindeutig in eine andere Richtung gehen - ist das für mich auch ein "vorsichtiges" Nähern. Dabei eine Hand "aufzulegen" ist nicht wirklich schlimm.

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